Inhalt:
Nina von Sonnenberg will mehr vom
Leben. Der Kontakt zu dem Kolumbianer Ramon da Bona scheint der Schlüssel für
eine sorglose Zukunft zu sein. Gemeinsam mit ihrer Freundin Beate tritt sie
eine Reise in die Karibik an, um von dort mehrere Kilo Kokain nach Deutschland
zu schmuggeln. Sie suchen einen ahnungslosen Kurier, der die heiße Fracht durch
den Zoll bringen soll. Ramons Plan scheint aufzugehen, doch Nina ahnt nicht, in
welchen Strudel aus Lügen und Leidenschaft sie dabei gerät …
(Klappentext – Esch Verlag)
Beurteilung:
Die mir bis dato unbekannte
Autorin überzeugt mit einem sehr flüssigen und angenehmen Schreibstil, einer
eloquenten Wortwahl und einem interessanten Plot.
Simone A. Siegler beschreibt in „Colombian
Powder“ die Geschichte der etwas naiv anmutenden Christina von Sonnenberg, der
das Leben im letzten halben Jahr nicht immer rosig mitgespielt hat. Um aus
ihrer finanziellen Misere zu entkommen gerät sie blauäugig in den Strudel der
Drogenmafia, ohne sich über die Konsequenzen für ihr Handeln bewusst zu sein.
Doch neben ihren langsam aufkommenden Gewissensbissen, dem Nachtrauern ihrer
Vergangenheit und ihrer dominanten Freundin Beate, entspinnt sich nebenbei noch
eine Liebesgeschichte mit einer Urlaubsbekanntschaft. Jedoch: nichts ist wie es
scheint …
Die Autorin schafft es den Leser
an ihre Geschichte zu binden: sei es durch die langsam steigernde Spannung, als
auch durch die ominösen Andeutungen. Das Kopfkino des Lesers wird regelrecht
überlastet, möchte man doch hinter die wahre Identität des verdeckten Ermittlers
kommen …
Sehr gelungen sind die
ermittlungstechnischen Informationen, die gezielt in Einschüben zwischen der
Geschichte platziert wurden, ebenso die Hintergrundinformationen über die
Beweggründe für Ninas Verhalten.
Als stilistisches Mittel
verwendet Simone A. Siegler die personalisierte Erzählperspektive aus Sicht von
Nina, womit es dem Leser ermöglicht wird in die Gedanken- und Gefühlwelt jener
abzutauchen und auch mit ihr zu fühlen. Sehr emotional und einfühlsam wird der
innere Zwiespalt Ninas dargestellt… wie wird sie sich entscheiden?
Das Cover wurde passend zur
Geschichte gestaltet: zum einen enthält es neben dem Titel selbst, auch in Form
von einem zusammengerollten Geldschein neben einer Heroinline die Anspielung
auf das Hauptthema Drogen, aber auch die Liebesgeschichte wird in Form von
Fotographien eines Liebespaares am Sandstrand
symbolisiert. Beides illustriert auf einer Karibikkarte. Und somit
wurden alle Bestandteile des Romans zusammengebracht: Spannung und
Erotik/Liebe.
Zusammenfassend ist zu sagen,
dass Simone A. Siegler der Spagat zwischen Spannung und Erotik sehr gut
gelungen ist, ebenso ihre Beschreibungen über die einzelnen Zwischenetappen auf
der Kreuzfahrtreise, wobei sie dem Leser sehr bildhaft und eindrucksvoll die
Schauplätze näherbrachte. Die Handlung ist in sich stimmig und authentisch,
ebenso die Liebesgeschichte. Mich hat das Buch und der Schreibstil ziemlich
schnell gefesselt und angenehme Lesestunden beschert.
Vielen Dank an Simone A. Siegler für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.