Inhalt:
Zu der 22-jährigen Kunstgeschichtestudentin
Melina verirrt sich eines Tages ein Brief von einem Unbekannten. Der Adressat
ist ein gewisser Ben Hambold. Ebenfalls Student. Die quirlige Melina lässt sich
auf den Unbekannten ein und schreibt ihm. Das zu Anfang gedachte Projekt
entwickelt sich schon bald zu einer romantischen Liebesgeschichte des 21.
Jahrhundert.
„Belina – Liebe auf den zweiten
Brief“ – Ein Kurzroman über die Liebe,
die Distanz und die Macht der Wörter.
(Quelle Amazon)
Beurteilung:
Die Idee einen Roman in Form
eines Briefwechsels zwischen Ben und Melina zu präsentieren ist gut und der
Schreibstil angenehm. Der Plot und die Idee dahinter sind interessant, auch
wenn das Ende absehbar ist – wobei der Titel ja auch schon darauf hindeutet.
Über alltägliche Probleme, wie z.B.
das Scheitern einer Beziehung, aber auch über ihre Gedanken, die jeden
einzelnen so beschäftigen, tauschen sich die beiden Brieffreunde in dem
Briefwechsel aus. Im Zeitalter von Handy, PC, sozialen Netzwerken etc. eine
sehr schöne Idee, nach dem Motto: „Lass Worte sprechen“.
Zuerst hatte ich etwas Probleme
mich in Melina hineinzuversetzen, da sie mir in ihren Gedanken und Gefühlen zu
Beginn etwas zu sprunghaft war und teilweise in ihrem Verhalten überhaupt nicht
nachvollziehbar war. Sie war zuerst die kleine „Zicke“, die jedoch im Laufe des
Romans eine Wandlung durchmachte. Ben dagegen war mir mit seiner offenen Art
sofort sympathisch.
Allerdings muss bei dieser Art
der Schreibform berücksichtigt werden, dass für den Leser wichtige Hintergrund
und Verständnisinformationen in reiner Briefform verloren gehen, bzw. nur
teilweise ankommen. So wäre für mich z.B. interessant gewesen, wie die Treffen
abgelaufen sind, wo die Hemmschwellen beim Aufeinandertreffen waren und wie
genau die Beiden diese beseitigt haben.
Für eine 22-jährige Studentin
drückt sich Melina sehr gewählt und teilweise etwas gestochen aus und auch der
plötzliche Wandel von Brieffreund zu „mehr“ kam mir zu überrascht.
Zusammenfassend ist zu bemerken,
dass die Autorin hier einen schönen Kurzroman verfasst hat, der eine sehr
schöne Liebesgeschichte beinhaltet. Potential der Autorin Marie-Christin Rapp
lässt sich auf jeden Fall erkennen, denn die Idee und der Plot sind gut, wenn
auch die Umsetzung nicht ganz perfekt ist. Nichts desto trotz hat mir der
Kurzroman gefallen und angenehme Lesestunden bereitet.
Vielen Dank an die Autorin
Marie-Christin Rapp für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.