Inhalt:
Lucas wird nach dem tödlichen
Autounfall seiner Eltern von der Familie Patton adoptiert, doch Liebe und Anerkennung
bleiben für ihn Fremdwörter. Inzwischen ist er achtzehn Jahre alt und wird als
kostenlose Arbeitskraft missbraucht. Sein Adoptivvater schlägt ihn grundlos,
seine Adoptivmutter schikaniert ihn, wo sie nur kann. Eines Tages tritt der
freche Nachbarssohn Ben in sein Leben und Lucas` Welt steht plötzlich Kopf. Die
beiden werden Freunde und endlich scheint sein trostloses Dasein einen Sinn zu
ergeben. Ben zeigt Lucas, dass das Leben nicht nur aus Arbeit besteht, vor allem
aber, was Freundschaft wirklich bedeutet. Unerwartet spielen ihre Gefühle
füreinander verrückt und sie verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Eine
zarte und gleichsam leidenschaftliche Liebe entbrennt, doch sie wird durch ein
Netz aus Lügen auf eine harte Probe gestellt.
(Klappentext)
Beurteilung:
Was tun, wenn man niemanden auf
der Welt hat und immer auf der Hut sein muss? Wenn Gewalt, Misshandlungen und
Angst das Leben dominieren? Ist es dann überhaupt möglich sich zu öffnen und
Dinge zu zulassen, die tief im inneren Verborgen liegen? Oder öffnet man damit unwissentlich
die „Dose der Pandora“ und das eigenen Leben ist nicht mehr sicher?
Jana Martens überraschet mich
komplett mit diesem Buch – POSITIV. Dazu muss ich gestehen, dass es mein erster
Gay-Romance Roman war.
Die Autorin besticht mit einem
sehr fesselnden, flüssigen und angenehmen Schreibstil. Innerhalb weniger Zeilen
bindet sie den Leser bereits komplett an den Plot, an die Protagonisten und die
Gefühle. An Spannung und Gefühlen ist dieser Roman nicht zu übertreffen! Bei
mir stellte sich regelrechte eine Lesesucht ein, um endlich hinter alle
Geheimnisse zu kommen, aber auch um zu sehen, was wahre und ehrliche Gefühle
für Auswirkungen haben können.
Was mit einer zarten
Liebesgeschichte, dem Wahrnehmen und Eingestehen der eigenen unbekannten
Gefühle beginnt, entwickelt sich im Laufe des Buches zu einem wahren (Gefühls-)Krimi!
Das große Hauptthema dieses
Romans ist ohne Frage die langsam entstehende Liebesgeschichte zwischen Ben und
Lucas. Jedoch beinhaltete „Verloren ohne
dich“ auch sehr ernste Themen wie
Entführung, häusliche Gewalt und zu guter Letzt auch das Eingestehen seiner
sexuellen Orientierung. Dabei werden sehr anschaulich und einfühlsam die
Gefühle, die Zweifel aber auch die Hoffnungen die so ein Outing mit sich
bringen behandelt und dargestellt.
Die wechselnde, personelle
Erzählperspektive zwischen Lucas und Ben veranschaulicht dem Leser sowohl die
tiefen Gefühle, als auch die Gedanken, Ängste und Hoffnungen der beiden
sympathischen Protagonisten. Ferner kann der Leser dadurch sich komplett mit
den Protagonisten identifizieren, mit ihnen lachen, leiden, lieben und hoffen.
Die beiden sympathischen Hauptakteure
könnten unterschiedlicher nicht sein: auf der einen Seite ein introvertierte
Lucas, dessen Leben von Misshandlungen und Gewalt dominiert wird, und auf der
anderen Seite der selbstbewusste Ben, der durch seinen Beruf im Rampenlicht
steht. … Liebe kennt kein reich-arm, gebildet-ungebildet, in-out … Liebe kann
alle Hürden überwinden …
Die explizite Liebesszene wurde
sehr authentisch, sinnlich und geschmackvoll dargestellt. In keinster Weise
erschien sie anrüchig oder geschmacklos. Im Gegenteil: sie stand ebenso wie die
aufrichtigen Liebesbekundungen der Protagonisten für echte, tiefe Gefühle – die
dadurch dem Leser noch näher gebracht wurden.
Das Cover, bestehend aus zwei
Männern jeweils nur in Jeanshose und nacktem Oberkörper, weist bereits auf das
Genre Gay hin. Sinnlich, sexy und ansprechend.
Intrigen, Neid und Missgunst
kombiniert mit Spannung, Liebe und Vertrauen sind die Schlagworte, die einem
nach Beendigung dieser geschätzten 293 Seiten einfallen.
Vielen Dank Jana Martens für
dieses wunderbare Rezensionsexemplar.